Donnerstag, 14. April 2011

Der ökonomische Grund gegen E10

ACHTUNG: Es folgt keine wissenschaftliche Studie sondern eine am eigenen KFZ festgestellte Begebenheit. Diese kann durchaus beim Leser deutlich unterschiedlich ausfallen.



E10, der neue so genannte "Bio"-Kraftstoff, erhitzt immernoch die Gemüter. Da will der Bürger einfach nicht tun, was die Politik ihm aufträgt und tankt kein E10!

Es gibt dafür einen einfachen und kurz zu erläuternden Grund. Neben der Panikmache durch Medien und Verbände das E10 ausnahmslos alle Autos binnen Milisekunden vernichten wird besteht nämlich ein ganz einfacher, wirtschaftlicher Grund kein E10 zu tanken.

Dieser Autor hat den Test gemacht: Nach einer Tankfüllung E10 und über 30.000 km mit (E5-)Super konnten, Bordcomputer sei dank, die Verbrauchswerte der Kraftstoffarten verglichen werden.

Der Kompaktklasse-PKW dieses Autors verbraucht mit E10 8,5 l/100 km, mit Super 7,5 l/100 km. Beides bei gleichsamen, realistischen Betrieb abwechselnd auf Autobahnen, Bundesstraßen und im Stadtverkehr, auf längeren wie kürzeren Strecken.

Beide Informationen in eine Exceltabelle gefüttert zeigt das Bild: Während E10 pro Liter zwar deutlich (momentan wohl um etwa 10 Cent) günstiger als Super-Benzin ist, erzeugt der geringere Brennwert einen Effekt der diese Preisersparnis wieder deutlich aufhebt.

Nimmt man einen Literpreis für E10 von 1,55 € (die 1,559 €-Taschenspielertricks der Tankenstellen mal außer Acht gelassen) an ergibt sich ein Preis pro 100 km von 13,18 €.

Zum Vergleich: Super müsste 1,76 € kosten um einen höheren Preis auf 100km, nämlich 13,20 €, zu erreichen. Der Preisunterschied müsste also 16 cent betragen.


Wenn man die ethischen Aspekte des E10s nicht betrachtet und annimmt, dass der Alkohol im Kraftstoff nicht schädlich für ein modernes Auto sind, dann zeigt sich, dass es wirtschaftlich schlicht unvernünftig ist beim momentanen Preisgefüge E-10 zu tanken.

Wollte man echte Anreize zum E10 tanken bieten, würde man den Kraftstoff verbilligen. Deutlich verbilligen. Am Besten durch eine Senkung der enorm hohen Steuer auf Kraftstoffe.

Freitag, 8. April 2011

EU: "Screw you, Logistiker!"

Wie Welt Online heute berichtet hat die EU-Kommission einen weiteren hochgradig wichtigen und gefährlichen Arbeitsbereich entdeckt dessen Bearbeitung dem einzelnen Nationalstaat sicher ganz und gar nicht zuzutrauen ist: die Besteuerung von Mineralöl. Und wie man die EU kennt ist die Besteuerung sicherlich nicht zu hoch.

Hierzulande wird Diesel bekanntlich weniger stark besteuert als Benzin. Das macht Sinn, denn als Industrie- und Exportnation ist man auf eine gesunde Transportwirtschaft angewiesen und der Stoff, der LKWs antreibt ist Diesel. Es ist verständlich dass man von einer höheren Besteuerung eines Wirtschaftszweiges absieht der von großer Bedeutung für die Wirtschaft ist. Wie dieser Autor heute auf einem LKW laß: "Bis man Äpfel per E-Mail verschicken kann müssen wir uns die Straße noch teilen."

Der EU-Kommission ist das ein Dorn im Auge. Die Besteuerung muss, so EU-Kommissar (hier fällt mal wieder die historisch bedenkliche Titelgleichheit auf, insbesondere wenn man bedenkt welcher politischen Couleur die EU ist) Algirdas Semeta, sich natürlich an den CO2-Emissionen orientieren. Und deswegen muss die Besteuerung um 17 Prozentpunkte steigen - am Besten sofort!
Mit dem Klimawandel-Argument hat Herr Kommissar Semeta natürlich sofort bei allen gewonnen - außer natürlich bei denen, die den Spaß danach zahlen müssen.


Fraglich ist dabei aber vorallem eines. Neben der Mär vom drohenden Krieg ohne EU ist die Behauptung die "Zeit des Nationalstaats sei vorüber" (siehe dazu einen Eintrag auf diesem Blog) der zentrale Argumentationsmotor der Eurokratie.

Doch wieso ausgerechnet bei der Steuerpolitik, einem Kernstück des Nationalstaats? Weshalb soll auch hier die Problematik zu groß für einen einzelnen Staat sein? Und warum genau kennt die EU in der Steuerpolitik immer nur eine Richtung: Nach oben?

Auf diese Fragen erhält man, das ist man ja gewöhnt, von den Eurokraten keine Antwort. Es ist gar nicht gewünscht über diese Fragen nachzudenken, sonst ist man ein Euroskeptiker und damit zumindest schonmal verrückt (sagte jedenfalls Daniel Cohn-Bendit über die euroskeptischen Abgeordneten im Europaparlament).

Montag, 4. April 2011

Einheitsschule ist im schlechtesten Interesse unserer Kinder!

Zu den verworrensten Einstellungen der Linken zählt, dass sie in nahezu allen Lebensbereichen für Einheitlichkeit, Gleichförmigkeit und dadurch auch für Beliebigkeit stehen, außer in der Gesellschaftspolitik in der „diversity“ plötzlich ausgesprochen wichtig wird.

Die Linken sind für den politischen Zentralismus, der die durchaus unterschiedlichen kulturellen und politischen Prägungen und Bedürfnisse in verschiedenen Regionen ignoriert, ja sogar leugnet. Egal ob in Bayern oder Niedersachsen, überall soll alles gleich sein; in der Tat soll sogar Polen, Spanien, Irland gleich regiert werden, über die Europäische Union. Die Zeit des Nationalstaats sei ja, so wiederholen es alle Eurokraten gebetsmühlenartig, vorüber.


Für die Linken ist auch der Gedanke dass Menschen verschieden sind, über verschiedene Begabungen, Intelligenz, Fähigkeiten verfügen unerträglich. Ein deutliches Beispiel ist, dass alle linken Parteien in diesem Land – von SED bis CDU (sofern es gerade koalitionstechnisch passt) - für den Gipfel der Gleichmacherei eintreten: Die Einheitsschule.

Anders als das bisher in Deutschland verwendete Schulsystem, dass Schüler nach ihrer Leistungsfähigkeit in drei verschiedene Schultypen unterteilt, ist der Grundgedanke der Einheitsschule dass es keine Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Kinder gibt. Es gäbe keine Personen mit geringer Intelligenz, es sei nur wahlweise die systemimmanente oder die durch Lehrer (un-)bewusst ausgeübte Diskriminierung die manche zu Hauptschülern und andere zu Professoren werden lässt.


Ganz im Gegensatz zu der sonst von den Linken so laut gepredigten Kunde vom totalen Individualismus sehen sie hier alle Kinder als gleichförmig an. Während ein gut gehandhabtes dreigliedriges Schulsystem in der Lage wäre zumindest dem größten Teil der Schülern eine Förderung ihrer individuellen Fähigkeiten angedeihen zu lassen, muss der Schulalltag in einer Einheitsschule zwangsläufig entweder zu einer abermaligen Ausdifferenzierung in verschiedene Leistungsklassen führen oder dazu, das die Schüler nicht nach ihrer eigenen Leistungsfähigkeit sondern nach einem fiktiven Leistungsdurchschnitt beschult werden.

Man sieht genau diesen Effekt bereits in den Einheitsschulen, die es in Deutschland bereits gibt. Oft wird hier bereits in der 7. Klasse wieder z.B. in Haupt- und Realschüler aufgeteilt, so in Saarlands „Regionalschule“ genannter Zusammenlegung der Haupt- und Realschulen. In den USA wird durch ein weitgreifendes Kurssystem, einer deutlichen Höherbewertung (dieser Autor ist versucht von „Überbewertung“ zu sprechen) sportlicher Aktivitäten und auch einer Ausdifferenzierung von Kursen nach Leistungsniveau (wie der „Honors“ und/oder „Advanced Placement“-Kurse) die dort praktizierte Einheitsschule bereits wieder nivelliert.

Unter den Tisch fallen in einer Einheitsschule immer jene Schüler, die an den Grenzen der Intelligenzspannbreiten liegen – die stark Intelligenzgeminderten und die Hochbegabten. Während es für die in ihrer Intelligenz deutlich geminderten Schüler wohl auch in Zeiten der Einheitsschule noch die Sonderschule (heute: Förderschule) geben wird, wird eine Hochbegabung oftmals nicht erkannt oder dann nicht adäquat gefördert. Das dadurch verlorene Potential ist, insbesondere in einer Wissensgesellschaft wie der unsrigen, dramatisch groß.

Was uns am Herzen liegen muss ist die individuelle Förderung der Schüler, keine Gleichmacherei. Es wäre konservativen Parteien, oder konservativen Politikern, angeraten ihr Hauptaugenmerk auf diesen Aspekt zu liegen um dem Wahlvolk klar zu machen, dass unser dreigliedriges Schulsystem bereits ein ausgezeichnetes Mittel ist und nur verbessert werden müsste um noch besser zu werden. Ein Umbau in eine Einheitsschule wäre kein guter Schritt, sondern eine radikale Umkehr, eine Umkehr die alle konservativen Kräfte nach Kräften verhindern sollten. Die verlorene Landtagswahl in Baden-Württemberg gibt abermals die Chance der Opposition um den nun herrschenden linken Kräften zu zeigen, dass das Volk, bei ausreichender Information, die Einheitsschule als das erkennt was sie ist: eine linke Traumwelt maßloser Gleichmacherei. In Hamburg gelang so ein Sieg bereits. Packen wir’s an!